Zu ihren häufigsten Disziplinen zählen Hoch- und Weitsprung: Diese sind ebenso Bestandteil eines Siebenkampfs. Ihren ersten absolvierte Annabell Recke am Wochenende bei den Offenen Mitteldeutschen Mehrkampfmeisterschaften in Halle/Saale und übertraf bei ihrer Premiere gleich mal die DM-Norm. Mit Tim Wehner und Eric Schlesier kamen zwei weitere Normerfüller hinzu. Die Zweite der U20-WM Serina Riedel glänzte mit einer neuen Bestweite im Weitsprung.
Die Wetterbedingungen an den beiden Wettkampftagen alles andere als optimal. Trotz einiger Regengüsse zogen die Mehrkämpfer durch. Bei ihrem ersten Siebenkampf überraschte Annabell Recke (LC Jena) mit der Erfüllung der DM-Norm. Gefordert sind 4.600 Punkte bei den Frauen, für die Altersklasse U23 sind es 4.500 Zähler. Beide Marke übertraf sie bei ihrem Sieg mit 4.620 Zählern.
Aus Siebenkampf wird "Achtkampf"
Normalerweise kennen wir Annabell Recke als leidenschaftliche Hoch- und Weitspringerin. Nun feierte sie in Halle/Saale ihre Mehrkampf-Premiere. Und wie. Zum Start in den Siebenkampf legte sie mit einer persönlichen Bestzeit über 100 Meter Hürden in 14,96 Sekunden gut vor. Erst einmal war sie zuvor unter der Marke von 15 Sekunden geblieben. Das war nur wenige Tage zuvor bei einem Wettkampf in Dresden, als 14,97 Sekunden auf der Anzeige standen. Im Hochsprung, einer ihrer Paradedisziplinen, übersprang sie 1,76 Meter. Im Kugelstoßen wurden 8,16 Meter vermessen. Zum Abschluss des ersten Tages wurden die 200 Meter zu einer echten Geduldprobe. „Sie hatte Pech, ihr Startblock war an der falschen Marke eingestellt. Sie musste zwei Mal ran. Aus dem Siebenkampf wurde bei ihr ein Achtkampf“, sagte Trainer Tobias Groenewold. Dafür meisterte sie die "Extra"-Runde in 26,89 Sekunden sehr souverän.
Der zweite Tag begann mit Weitsprung. Anfang Mai hatte sie in Ohrdruf ihre Bestmarke auf 5,92 Meter gesteigert. Nun hatte sie vom Vortag bereits vier Disziplinen in den Knochen. Der weiteste Versuch wurde mit 5,56 Metern vermessen. Es folgten noch Speerwurf (30,92 m) und die abschließenden 800 Meter (2:46,30 min). In der Summe aller sieben Disziplinen kam sie auf über 4.600 Zähler, die ihr das DM-Ticket einbrachten. Mit ihr im Wettkampf vertreten war Serina Riedel (TSV Zeulenroda), die aber nicht in allen sieben Disziplinen startete. Die Zweite der U20-WM begann im Hürdensprint mit einer Saisonbestleistung von 14,09 Sekunden, im Hochsprung lieferte sie sich mit Annabell Recke einen packenden Zweikampf. Auch bei ihr gingen 1,76 Meter ins Protokoll ein. Die 4-Kilo-Kugel wuchtete sie auf eine solide Weite von 12,51 Meter. Die 200 Meter ließ sie aus.
Mehrkampf-Nachwuchs mit guten Einzelleistungen
Der zweite Tag brachte Serina Riedel zum Auftakt einen neuen Hausrekord: Sie steigerte sich im Weitsprung auf 6,35 Meter. Anschließend ließ sie ihren Speer auf 40,80 Meter segeln. Nicht mehr angetreten war sie dann über 800 Meter. Auf dem vierten Rang landete eine weitere Athletin des LC Jena: Corinna Jugel, sie sammelte 3.255 Zähler. In der Jugend U20 absolvierte Clara Seidel (LAV Elstertal Bad Köstritz) einen Vierkampf – dabei war sie stark in die Konkurrenz gestartet. Mit 15,15 Sekunden über 100 Meter Hürden stellte sie eine neue Bestzeit auf. Im Hochsprung meisterte sie 1,60 Meter, mit der Kugel kam sie auf die neue Bestmarke von 9,81 Metern. Aufgegeben hatte sie dann über 200 Meter.
Zum Weitsprung trat sie am zweiten Tag noch an, kam auf 5,26 Meter und ließ die folgenden Disziplinen aus. In der W15 und W14 traten Helena Wagner (LAV Elstertal Bad Köstritz) und Anna-Lena Kulessa (TSV Zeulenroda) an. „Helena hatte schöne Einzelleistungen wie über die Hürde mit 12,43 Sekunden dabei. Für sie war es ein schöner Mehrkampf“, sagte Tobias Groenewold. Sein Schützling kam mit persönlicher Bestleistung von 3.380 Zählern auf den siebten Platz in der W15. Einen zwölften Rang belegte Anna-Lena Kulessa mit 3.089 Zählern.
Tim Wehner und Eric Schlesier erfüllen DM-Norm, Alina Böhm mit Top-Leistung
Einen starken Eindruck hinterließen Tim Wehner (LAV Elstertal Bad Köstritz) und Eric Schlesier (TSV Zeulenroda) in der M15. Sie belegten die Ränge vier und sechs. Tim Wehner punktete insbesondere mit seinen Auftritten über 100 Meter (11,33 sec) und 80 Meter Hürde (10,85 sec). Im Weitsprung hatte er etwas federn lassen müssen, er kam auf 5,71 Meter. Außerdem fehlt ihm das kontinuierliche wie intensive Training mit dem Stab, 2,60 Meter wurden für ihn notiert. In den anderen Disziplinen zeigte er solide Leistungen, die ihm in der Summe aller zehn Disziplinen eine neue persönliche Bestleistung von 5.075 Punkten einbrachten.
Eric Schlesier war mit der Kugel (12,09 m), dem Diskus (41,61 m) und im Hochsprung (1,76 m) gut vorne mit dabei. In den anderen sieben Disziplinen zeigte er ausgeglichene Leistungen, womit er sich am Ende mit einem sechsten Platz und 4.860 Punkten belohnte. Beide blieben über dem geforderten DM-Richtwert von 4.800 Zählern. Die Nationalen Pfingst-Mehrkämpfe Limburgerhof steuerte Alina Sophie Böhm (LC Jena) an und verließ sie mit 5.185 Punkten als Siegerin bei den Frauen. „Das war wirklich eine starke Leistung von ihr“, freute sich ihr Trainer Tobias Groenewold.
Sie begann mit Einstellung ihrer Bestzeit über 100 Meter Hürden in 14,40 Sekunden, übersprang 1,64 Meter im Hochsprung, steigerte ihre Bestmarke im Kugelstoßen auf 10,04 Meter und glänzte abschließend über 200 Meter ebenfalls mit einer Topzeit von 25,48 Sekunden. Ihr Weitsprung verlief mit 5,80 Meter recht gut, ihre zweitbeste Weite erzielte sie im Speerwurf mit 32,86 Metern und verbesserte ihre Bestzeit über 800 Meter auf 2:22,95 Minuten. -sam-